Beitrag von Bericht von August Widmer, Foto (copyright) von Neli Widmer, publiziert am 2009-10-28T08:31:00
Rückblick auf ein erfolgreiches Jahrhundert
Der Radfahrer-Verein „Helvetia“ Sulz, der nicht zuletzt dank seiner Nachwuchs-Abteilung auch im Zurzibiet ein Begriff ist, feierte mit einem gelungenen Jubiläumsabend am Samstag sein 100-jähriges Bestehen.
Die Sulzer Radlerinnen und Radler feiern ihr 100-jähriges Bestehen eigentlich während des ganzen Jahres 2009. Los ging es bereits an Neujahr mit einem Apéro und einem Feuerwerk. Anlässe, wie die Organisation des Fricktalischen Mannschaftsfahrens im Juni, standen ebenso im Zeichen des Jubiläums wie auch die vereinsinternen Anlässe dieses Jahres.
Duelle mit dem RV Ehrendingen
Der Jubiläumsabend vom Samstag war Höhepunkt und Abschluss dieser Festivitäten zugleich. Da das Jubiläumskind von den andern Dorfvereinen tatkräftig unterstützt wurde, mussten die Mitglieder des RV Sulz für einmal nicht selber in die Hosen steigen, sondern konnten sich in jeder Beziehung verwöhnen lassen.
Nebst gutem Essen durften Rückblicke in die Vergangheit und Reminiszenzen dazu nicht fehlen. So wusste Armin Stäuble, der mit seinen 66 Mitgliedsjahren dasjenige noch lebende Vereinsmitglied ist, das am längsten dabei ist, darüber zu berichten, dass sie sich in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Mannschaftsfahren manches Duell mit dem RV Ehrendingen lieferten. „Meistens waren wir besser als die Ehrendinger. Anton Rohner, der damalige Spitzenfahrer des RV Ehrendingen, sagte einmal nach einem solchen Duell, dass sie einfach nicht so schnell wie die Sulzer fahren konnten“ schmunzelte Armin Stäuble noch am Samstag über die damaligen Duelle.
Erfolgreiche Nachwuchsförderung
Zu Einzelerfolgen kamen die Sulzer Radsportler in den letzten Jahrzehnten nicht zuletzt wegen ihrer konsequenten Nachwuchs-Förderung. Viktor Schraner gewann 1971 als erster Sulzer einen nationalen Titel: Der heute in Würenlingen lebende Fahrrad-Händler wurde Junioren-Schweizermeister. Dieser Meistertitel läutete eine Serie von Erfolgen für die Sulzer Radsportlerinnen und Radsportler ein, die bis heute andauert. All die Erfolge aufzuzählen, hätte den Rahmen des gelungenen Jubiläumsabends gesprengt. Aus diesem Grunde beschränkte sich das Organisationskomitee darauf, diejenigen Elite-Fahrer auf die Bühne zu rufen und ihnen zu ihren Erfolgen zu gratulieren, die heute noch im Verein sind. Nebst Viktor Schraner waren dies der ebenfalls in der Region lebende Urs Güller (Schwaderloch) sowie die drei Sulzer Viktor Weiss, Lukas Zumsteg und Oskar Schraner. Zumsteg war zusammen mit den beiden Viktor Schraner’s der einzige Fahrer des Vereins, der Profi war. Tatsächlich gab es vor drei Jahrzehnten gleich zwei Viktor Schraner. Der nun in Würenlingen lebende Viktor Schraner, mit Jahrgang 1954, fuhr nur zwei Jahre als Profi. Viktor Schraner mit Jahrgang 1956 war fünf Jahre bei den Profis dabei. Damit man sich diese beiden Fahrer auseinanderhalten kann, fuhr der jüngere Viktor Schraner für den VC Gippingen. Sein Sohn Valentin macht seine ersten Gehversuche in der Radsportschule Sulz, was dazu führt, dass auch Viktor Schraner II wieder vermehrt bei den Sulzern anzutreffen ist.
Die Förderung des Nachwuchses ist denn auch ein Grund dafür, wieso der RV Sulz auch als 100-jähriger Verein alles andere als ein verknöcherter Greis ist, sondern mit der Zeit geht und lustvoll am Leben ist. Deshalb überraschte es nicht, dass alle Festredner am Jubiläumsabend der Meinung waren, dass es den RV Sulz auch in 100 Jahre noch geben werde.
Bericht von August Widmer, Foto (copyright) von Neli Widmer, Quelle www.kettenrad.ch