Beitrag von Roger Kalt, publiziert am 2008-06-21T18:27:00
Tour de France der Frauen vom 17.-22. Juni 2008
Fabienne Sommer an der Grande Boucle
Die Equipe Nationale Suisse erreichte an der Frankreichrundfahrt trotz ihrer jungen Besetzung gute Resultate. Im Gesamtklassement über sieben Etappen erreichte die Weiacherin Sereina Trachsel den elften Schlussrang. Emilie Aubry wurde drittbeste der jungen Elite-Fahrerinnen.
Mit der Schweizer Frauen Nationalmannschaft Team Swiss Cycling erhielt auch die letztjährige Juniorinnen Schweizermeisterin Fabienne Sommer vom Radfahrerverein Helvetia Sulz eine Startgelegenheit an der Grande Boucle Feminine Internationale. Sie wurde von der Nationaltrainerin Irene Dietrich zusammen mit zwei weiteren „jungen“ und drei „älteren“ Fahrerinnen aufgeboten. Zu den Youngsters, welche dieses Jahr ihr Debüt bei den Elite-Frauen haben, gehörten auch Sommers Teamkolleginnen Emilie Aubry (JU) und Jessica Schneeberger (BE). Drei erfahrene Athletinnen ergänzten das Team, es waren dies Monika Furrer (ZH), Bettina Kuhn (SG) und die amtierende Schweizermeisterin Sereina Trachsel (ZH). Teamziel war es, die jungen Athletinnen je nach Etappe optimal ins Team einbinden zu können und natürlich alle ohne Aufgabe oder Unfall durch das Rennen über insgesamt 557 km zu bringen.
Von Belgien über Frankreich nach Italien
Die Grande Boucle 2008 startete in der Belgischen Stadt Gent. Dort war auch der Publikumansturm riesig gross – es waren keine EM Fanzonen zu finden, dafür waren alle am Hauptplatz mitten in der Stadt um die Teampräsentationen und den Start der Rennfahrerinnen mitzuerleben. Die ersten zwei befand sich die Tour in der Grenzregion zwischen Belgien und Frankreich in der Region von Roubaix. Also flaches Terrain dafür viele holprige Pflastersteinstrassen, sogenannte Pavés. Auch das berühmte Pavé d’Arenberg aus dem Eliterennen Paris-Roubaix wurde in der zweiten Etappe durchfahren. Durch die Runden Pavésteine war es für die Begleitfahrzeuge auf diesem Streckenabschnitt nicht erlaubt, dem Fahrerinnentross zu folgen. Am dritten Tag folgte eine Überführungsetappe in Richtung Paris. Im Vorort Drancy war das Ziel. Doch zuvor stand den Fahrerinnen eine 110 km lange Fahrt durch teilweise sehr starken Regen bevor. Bis hier gelang es den auch den jungen Fahrerinnen auch Fabienne Sommer immer im Feld ins Ziel zu kommen und sich somit keinen unnötig grossen Rückstand für das Gesamtklassement einzuholen.
Mit einem langen Einzelzeitfahren über 40km in der Grenzregion zum Neuenburger Jura wurde die Tour fortgesetzt. Dieses wurde souverän von der Schweizerin Karin Thürig vom Cérvelo Team gewonnen, welche sich so vorübergehend das Leadertrikot sicherte. Auch für die Schweizer Nationalmannschaft wurden die Klassemente neu gemischt, hier zeigte sich wer das Potenzial für eine gute Gesamtklassierung im Team hatte. Sereina Trachsel rutschte mit einer guten Zeit weit nach vorne im Klassement, aber auch die jungen Fahrerinnen fuhren ein gutes Rennen und büssten relativ zu den Konkurrentinnen nicht allzuviel Zeit ein.
An den letzten beiden Tage standen für die Fahrerinnen auch grössere Pässe in der Region Haute-Savoie bei Grenoble auf dem Etappenprogramm. Die Schlussetappe endete mit einer Bergankunft im Italienischen Wintersportort Sestrière. Dort wurde schliesslich auch das Gesamtklassement entschieden. Karin Thürig verlor das Leadertriktot an ihre österreichische Teamkollegin Chrstiane Soeder. Von der Schweizer Nationalmannschaft sicherte sich Sereina Trachsel durch einen starken 6. Rang in der Schlussetappe den elften Gesamtrang.
Link zu den Resultaten.Impressionen
Start in Gent (Flandern, Belgien)
Die Teampräsentation wurde in flämischer Sprache abgehalten
Equipe Nationale Suisse (v.l.): Fabienne, Emilie, Monika, Jessica, Bettina, Sereina, Irene (Nati-Choach)
Vor dem Start in Gent.
Hier hat der Radsport grösseren Publikumszuspruch als der Fussball – weit und breit war keine Fanzone zu finden.
Kurz vor dem 1. Etappenstart starteten die Velo-Postboten von Gent zu einem 5km Rennen.
Pavé: rumplig – technisch – speziell
Sereina und Bettina
Irene
Das Spitzenfahrzeug der Tour
Start hinter dem Directeur General.
Das Pavéstück von Arenberg, welches im Rennen Paris-Roubaix auch von den Profis befahren wird.
Die Team- und Begleitautos durften hier nicht durch.
Ruhepause nach der morgigen Halbetappe wohlverdient.
Emilie wurde vom Team ausgewählt ein TV Interview zu geben, da sie französisch spricht.
Emilie und Fabienne
Bravo les filles.
Ja, an einer Etappte hat es auch einwenig geregnet…
Einfahrt in Drancy (Ile-de-France, Vorort von Paris mit Sicht auf den Eiffelturm)
Wodurch gehts am schnellsten zum nächsten Etappenort Fabienne?
Fabienne
Jessica